Flexibler Übergang in den Ruhestand

Immer mehr Länder gehen über ein Regelrentenalter von 65 Jahren hinaus. Auch das Renteneintrittsalter in Deutschland wurde immer weiter angehoben und Wege in die Frühverrentung erschwert. Dies ist geleitet von dem Bemühen, im demographischen Wandel ein angemessenes Gleichgewicht zwischen der in Erwerbstätigkeit und im Ruhestand verbrachten Zeit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu schaffen. Die Lebenserwartung in Deutschland steigt und damit steigt auch die Anzahl der Rentnerinnen und Rentner. Gleichzeitig sinkt die Geburtenrate und somit auch die Zahl der Beitragszahlenden.

Mit dem Anwachsen der beitragsempfangenen Bevölkerungsgruppe sind Maßnahmen erforderlich, um die finanzielle Tragfähigkeit der Alterssicherungssysteme zu verbessern und die Kosten zu begrenzen, die heutige und künftige Generationen zu tragen haben.

Aber nicht nur finanzielle Erwägungen sind der Grund für die Anhebung des Renteneintrittsalters. Hierin spiegelt sich auch die Tatsache wider, dass ältere Menschen heute ein gesünderes und aktiveres Leben führen und viele von ihnen auch motiviert und willens sind, länger zu arbeiten.
Nicht unerwähnt bleiben soll dabei auch die Sicht der Unternehmen: Sobald Fachkräfte in Rente gehen, kann der demografische Wandel in einigen Branchen ein Problem für Betriebe darstellen – es geht das Know-how verloren und die Nachwuchsfach- und Führungskräfte fehlen.

Die Anhebung des Renteneintrittsalters wird aber auch kritisiert – in einigen Berufsfeldern mit stärkerer körperlicher Beanspruchung ist die Verschiebung der Rente aus gesundheitlichen Gründen sehr fragwürdig. Daneben möchten viele nicht länger arbeiten, weil sie anderen Interessen nachgehen möchten oder, was immer häufiger der Fall ist, um ältere Verwandte oder Enkelkinder betreuen zu können.

Längst wurde der Ruf nach einer flexibleren Gestaltung des Ruhestandes laut, die der Diversität Rechnung trägt und die individuell ganz unterschiedlichen Bedürfnisse der Unternehmen einerseits und der Rentnerinnen und Rentner andererseits berücksichtigt. Beim Ruhestand gibt es eben nicht die eine Lösung für alle.

Das Konzept „Flexibler Übergang in den Ruhestand“ bietet Flexibilität in zweierlei Hinsicht:  Es schafft die Möglichkeit, eine Teil- oder Vollrente zu beziehen und dabei erwerbstätig zu bleiben, häufig mit reduzierter Stundenzahl. Das Konzept ist auch unter der Bezeichnung des „schrittweisen“, „gleitenden“ oder „partiellen“ Übergangs in den Ruhestand bekannt.
Eine zweite Dimension der Flexibilität bezieht sich auf den Zeitpunkt des Übergangs in den Ruhestand – d. h. die Möglichkeit, Rentenleistungen vor oder nach Erreichen des Regelrentenalters in Anspruch zu nehmen.

Hinweis für die Praxis:

Mitarbeitende in den Personalabteilungen sind die ersten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für die Beschäftigten, die sich über die Möglichkeiten des flexiblen Ruhestandes informieren wollen. Es ist wichtig, dass dort das nötige Wissen vorhanden ist.

Deshalb haben wir ein Live Online-Training für Sie entwickelt, in welchem Sie einen umfassenden Überblick über die Gestaltungsmöglichkeiten bekommen: Flexibler Übergang in den Ruhestand.

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Verfasserin und PIW-Trainerin: RAin Kristin Foss

 

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Aus Gründen der Lesbarkeit wird in diesem Artikel gelegentlich nur die männliche oder weibliche Form verwendet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für alle Geschlechter (m/w/d).

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